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Vor, mit und nach Trump? - Philosophische Grundlagen der amerikanischen Verfassung Vortrags- und Seminarabend mit Prof. Dr. Achim Köddermann

Mit Bezug zur Tagespolitik werden die geänderten welt- und wehrpolitischen Hintergründe aus Sicht der Philosophie betrachtet – es kündigt sich der Geburtstag der US Amerikanischen Verfassung an, die unser Grundgesetz wesentlich inspirierte. Mit Blick auf das dann mit Ballsaal ausgestattete Weiße Haus soll der Kontrast zwischen der an Winckelmann angelehnten Idee eines bürgernahen bewusst schlichten neoklassischen Regierungssitzes mit der gewandelten Idee einer vergoldeten Gegenwart und in Zukunft vielleicht königlichen Perspektive verglichen werden.

Die Konflikte in den USA vor, mit und nach Donald Trumps Präsidentschaften wurzeln in tiefen moralischen, epistemischen und institutionellen Spaltungen, die Philosophen als unterschiedliche Priorisierungen von Werten wie Freiheit, Gleichheit und Sicherheit beschreiben. Schon vor Trump verstärkten sich diese durch den Verlust einer gemeinsamen Verfassungstradition, geprägt vom Antagonismus zur Sowjetunion, der ethnischen Liberalismus und einen begrenzten Sozialstaat verband. Mit Trump kulminierten sie in einer Polarisierung, die als Rückgriff auf autoritäre Dynamiken oder pragmatische Relativierung von Wahrheit interpretiert werden kann.

Konflikte vor Trump: Die Orientierung an Europa ist schon seit mehreren Präsidenten der Isolation und der Zuwendung zu Asien, insbesondere China geprägt, die das Interesse an Russland und dem alten Kontinent mit Menschenrechten in den Hintergrund drängt. Die fragile Einheit aller Regierungsorgane mit freier Presse und unregulierter Industrie ist einem Chaos gewichen in dem die Instabilität zur neuen Regel wird, und die Globaler Hegemonie einem unverblümt unethischen Der Verlust tugendethischer Orientierung (Präsident Clinton mit seiner Affaire) – wie Alasdair MacIntyre kritisiert – legte den Boden für Spaltungen und zunehmende Polarisierung durch wirtschaftliche Disparitäten und kulturelle Gräben,

Konflikte mit Trump sind vorprogrammiert, da sich die Großmacht unter Trump nur an die Macht des Faktischen (Kelsen und jetzt Bannon) gebunden fühlt.

Trump verkörpert für Philosophen wie Slavoj Žižek einen Disruptor, der liberale Träume aufbricht, Postmoderne Relativierung der Wahrheit, wie bei Lyotard, und pragmatische Wahrheitsauffassungen machen Trump zu einem Produkt langer philosophischer Strömungen, die eigenartiger Weise vom linken zu rechten politischen Spektrum wechseln.

Konflikte nach Trump

Nach Trumps Wiederwahl 2024 droht ein Verfassungszerfall – eventuell mit einer Verbiegung der Verfassung zur 3. Amtszeit? Durch systematische Normverletzungen wird sich die Gewaltbereitschaft steigern. Fichtes Kritik an dekretorischen Autokraten unterstreicht die Notwendigkeit diskursiver Aushandlung von Macht und Moral, oder die Aufgabe der Ideale von Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit.


Dr. Köddermann ist Professor für angewandte Philosophie an der State University of New York.

Kurstermine 1

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Datum Ort
1 Donnerstag  •  21.05.2026  •  19:00 - 20:30 Uhr VIL-21
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