Welchen Status hat das Tier in der Moral?

Diese Veranstaltung lädt dazu ein, über unseren moralischen Umgang mit Tieren nachzudenken. Dabei geht es nicht um moralische Appelle oder religiöse Vorschriften, sondern um eine Ethik, die sich rational und für alle nachvollziehbar begründen lässt.

Und was hat das mit Einhörnern zu tun? Ganz einfach: Wir glauben nicht an sie – und wünschen uns doch, dass es sie gibt. Ähnlich verhält es sich mit der Idee einer besseren Welt, in der Menschen verantwortungsvoll mit Tieren und der Natur umgehen. Diese Vision ist alt – man denke nur an mittelalterliche Darstellungen vom Paradiesgarten – aber aktueller denn je.

In der Veranstaltung beleuchten wir verschiedene Modelle der Tierethik: Warum empfinden wir Nähe zu manchen Tieren – wie dem Hund – und Ablehnung gegenüber anderen – wie der Schlange? Wie ist es zu rechtfertigen, dass Tiere als fühlende Wesen Schmerzen empfinden können, wir ihnen aber dennoch oft keine Rechte zugestehen?

Anhand konkreter Beispiele – von der Singvögel jagenden Katze bis zur Frage, ob Ihr Dackel Rechte hat (er selbst ist sich da ganz sicher!) – diskutieren wir, wie sich eine Ethik des Lebendigen entwickeln lässt, die vielleicht weniger flüchtig ist, als das Einhorn. Dabei geht es nicht nur um Rechte, sondern auch um Verantwortung: Wo beginnt sie – und wo endet sie? Wenn wir dem Dackel Rechte zugestehen, gilt das dann auch für die Schlange?

Dr. Köddermann ist Professor für angewandte Philosophie an der State University of New York.

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