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Goethe und der "West-östliche Divan" Vortrags- und Seminarabend mit Prof. Dr. Achim Köddermann

Kennen Sie Ginko Biloba? Die Blätter stehen für Einheit aus Vielfalt, Liebe und Akzeptanz des Anderen. Der Gedichtzyklus „West-östlicher Divan” (1814 & 1819) besingt die Begegnung zwischen Ost und West - und wie immer bei Goethe auch eine intellektuelle (?) Beziehung. Auf platonischer Ebene hatte ich an der Uni in New York das Vergnügen, den iranischen Präsidenten Ahmadinejad, amerikanische Mennoniten und die ehemalige Gouverneurin von Utah gemeinsam zum Schwärmen zu bringen. Goethes Werk steht für das Überbrücken von doch nicht unüberwindbaren Gegensätzen. Der persische Dichter Hafis inspiriert und verbindet lateinisch-christliche mit persisch-muslimischen Kulturen. Goethe versucht unter Einbeziehung von  Bruchstücken einer Freundin Brücken zwischen Kulturen zu schlagen, indem er Themen wie Liebe, Philosophie und das Exotische aufgreift und den Austausch der Kulturen als eine Art Weltliteratur versteht. Wenn sich das Fremdsprachen-Seminar jetzt an der Staatsuniversität New York als Weltsprachenseminar neu orientiert, geht das auf Goethe zurück.


Eine Mischung von Gedichten, darunter Parabeln, politischen und religiösen Dichtungen sowie Liebeslyrik erlaubt es Goethe Zuschauer und Akteur im eigenen Werk zu sein. Goethe kommentiert in Anmerkungen historische und kulturelle Bezüge, wir werden das Gleiche tun. Wo begegnen sich Kulturen erfolgreich, wo sind Konflikte unlösbar? Seit seinem Buch "Orientalist" von Edward Said ist der Begriff ein Schimpfwort heute, hatte aber für die Romantiker noch eine weitaus positivere Konnotation.

Was ist Identität!? Können und dürfen wir spirituelle und mystische Aspekte integrieren - wie bei Joga - wenn sie nicht der eigenen Identität entsprangen? Was wird aus der Bauchtanzgruppe?


Weitere Schwerpunkte des Vortrag sollen die Bedeutung der Ost-West-Begegnung als potentielles Modell für kulturellen Dialogs wein. Auch Goethes Verständnis von Liebe im Divan und deren philosophische Verbindung zu Schopenhauer bieten eine Alternative zur akademischen Tradition. Die Rolle des Exotischen und die Relevanz von Goethes Idee einer Weltliteratur soll zu einer Diskussion von Femizid über Grundrechte bis zu verschiedenen Auffassungen von Liebe führen. Beispiele aus der Malerei (David, Delacroix), Musik (ungarische Tänze, a la Turka), Kulinarik (Thai Curry oder Baclava) oder Ehevertrag bis Epstein sollen zu einer Diskussion von Goethes Relevanz führen. 


Prof. Dr. Köddermann ist Professor für angewandte Philosophie an der State University of New York.

Kurstermine 1

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Datum Ort
1 Dienstag  •  17.03.2026  •  19:00 - 20:30 Uhr VIL-24
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