Bei einem Spaziergang, der neben dem Diltheyhaus an der verwunschenen Dauerruine Moosburg beginnt, suchen wir nach einer Gartenphilosophie mit mehr als nur gestalteten Pflanzenflächen und Bäumen: Gärten sind nicht erst seit „Eden“ lebendige Kunstwerke, Orte der Ruhe, Inspiration und Rückzugsräume für die Seele, die eine Verbindung zwischen Mensch und Natur schaffen. Der Schlosspark Biebrich wurde ursprünglich als französischer Garten angelegt und später als englischer Landschaftspark umgestaltet, was die Idee widerspiegelt, Natur und Kultur im Garten in ein harmonisches Verhältnis zu bringen. Was machen Mammutbäume, Libanon-Zedern und Palmen mit einer Banane hier?

Die Philosophie hinter dem Schlosspark Biebrich lebt vom Kontrast zwischen dem Ideal von Versailles und den englischen Landschaftsgärten. Wir suchen nach Spuren der „Mutter“ des Frankfurter Palmengartens, der Orangerie, dem Zufluchtsort und nach der Oase der Erholung mit Mammutbäumen und Reitturnier, Fontänen und Kastanienallee.

Gartenphilosophie betont das Zusammenspiel von Natur und menschlicher Gestaltung. Hinter dem Schlosspark Biebrich steht eine sich wandelnde Philosophie. Er entwickelte sich seit dem 18. Jahrhundert rund um das Schloss zuerst als französischer Garten mit strengen Formen und symmetrischem Wegenetz später zum Gesamtkunstwerk von Friedrich Ludwig von Sckell als englischer Landschaftspark, der die ‚natürlichen‘ sanften Übergänge in den Vordergrund stellt. Der Wechsel der Gartenphilosophie reicht vom Erhabenen und Schönen über das Malerische bis hin zu Martin Heidegger, wo das Zusammenspiel von Erde, Pflanzen und Menschen (und Pferden an Pfingsten) eine „Einheit“ schafft. In seiner heutigen Form soll der Spaziergang mit einem Blick über den großen Teich dem verlorenen Ideal der Wildnis, der romantischen Ruine, und dem New Yorker Central Parks näherkommen.

Bitte wetterfeste Kleidung mitbringen.

Behindertengerechtes Gelände, für Rollator/Rollstuhl geeignet.