D14450 Thomas Manns Buddenbrooks Verfall einer Familie. Verfall oder Freiheitsgewinn?

Der Roman erzählt vom „Verfall“ einer angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert, die sich der Härte der neuen Konkurrenzwirtschaft immer weniger gewachsen zeigt. Geldheiraten und Geldscheidungen, Fehlspekulationen, Betrug und Gefängnis, Bruderzwist und Erbschleicherei, physische und psychische Erkrankungen und vieles mehr sind Symptome des ökonomischen Drucks. Je jünger die Angehörigen der vier Buddenbrook-Generationen, umso mehr flüchten sie sich in phantasiereiche, nicht-kommerzielle Gegenwelten. Der Verlust ihrer Lebenstüchtigkeit geht einher mit Befreiung von Konventionen, mit zunehmender Sensibilität und gesellschaftskritischer Erkenntnis. Diesem Zusammenhängen wollen wir – am Text diskutierend – nachspüren.

Kursleiter: Jürgen Striebinger, Dr. Bernhard Schubert