B14500 Wittgensteins sprachphilosophische Untersuchungen

Ludwig Wittgenstein wurde als Sohn eines der größten Stahlmagnaten Europas im ausgehenden 19. Jahrhundert geboren. Er trat aber im Laufe seines Lebens sein komplettes Erbe ab und widmete sich zunächst ganz der Mathematik und dem Maschinenbau, bis er in England beim Plan ein Flugpionier zu werden auf Bertrand Russel traf. Dieser erkannte sein Genie und unterstützte ihn dabei sein erstes Werk, den Tractatus Logiko-Philosophicus, herauszubringen, mit dem Wittgenstein maßgeblich den Wiener Kreis beeinflusste und damit die Entstehung der Schule des logischen Positivismus einleitete. Damit empfand Wittgenstein seinen Beitrag zur Philosophie als geleistet.
Zehn Jahre später kehrte er jedoch an die Universität zurück und vollzog dabei eine 180 Grad Drehung in seiner Haltung zur Philosophie. Nun sah er den Philosophen nicht mehr als Erklärer der Welt, sondern als Handwerker, der die Philosophischen Probleme als Missverständnisse in der Sprache identifiziert und endgültig aufzulösen versteht. Mit diesem neuen Blick wurde er einer der Gründungsväter der analytischen Sprachphilosophie, die nach seinem Tod zur dominanten philosophischen Strömung des 20. Jahrhunderts werden sollte.
In diesem Kurs wollen wir seinem Wirken mit besonderem Fokus auf sein Spätwerk und das Konzept der Philosophischen Therapie nachgehen.
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